Die 37jährige Frau und ihr Mann wünschten sich sehnlichst ein zweites Kind. Nachdem es während Monaten nicht klappen wollte, entschieden sich die beiden für eine Behandlung in einem Kinderwunschzentrum.

Der Reproduktionsmediziner diagnostizierte ein tiefes FSH (follikelstimulierendes Hormon) und riet zu einer vorgängigen TCM-Behandlung. Die Spermien des Mannes waren einwandfrei, so dass ich mich auf die Behandlung der Frau konzentrieren konnte.

Die Frau verfügte über zu viel Yang und zu wenig Yin und hatte deshalb nicht genügend Substanz für eine erfolgreiche Schwangerschaft. Das Ungleichgewicht äusserte sich nicht zuletzt auch in einem sehr unregelmässigen und viel zu zackigen Temperaturverlauf, was auf einen Leber-Energie-Stau schliessen liess. Zudem war die Verbindung zwischen Herz und Niere gestört und die beiden Organe kommunizierten nicht miteinander.

Um das Gleichgewicht von Yin und Yang wieder herzustellen, riet ich der Kundin, die Wirksamkeit meiner Behandlungen mit täglichen Ruhepausen zu unterstützen. Ihr kleiner Sohn hielt sie nämlich ganz schön auf Trab und die Frau hatte von morgens früh bis abends spät kaum eine Minute für sich. Ich empfahl ihr, zusammen mit ihrem Sohn über Mittag eine Ruhepause einzulegen und diese von wenigen Minuten langsam aber sicher auf 30 bis 45 Minuten auszudehnen. Das gelang ihr mit der Zeit immer besser und auch der Sohn gewöhnte sich von Tag zu Tag besser an die Auszeit.

Im Laufe der Behandlung normalisierte sich die Temperaturkurve immer mehr. Nach einem 1/2 Jahr verlief die Kurve so mustergültig, dass einer Schwangerschaft aus meiner Sicht nichts mehr im Wege stand. Ich empfahl der Kundin, sich nochmals in aller Ruhe zu überlegen, ob sie wirklich ein zweites Kind möchte oder ob sie mit dem einen schon genügend um die Ohren hat.

Die Kundin dachte nochmals intensiv über ein zweites Kind nach und bei der nächsten Behandlung war sie bereits schwanger – die ursprünglich geplante Hormonbehandlung war nicht mehr notwendig.

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