Kinderlose Frauen werden gerne argwöhnisch betrachtet und müssen sich für ihre Kinderlosigkeit oft sogar rechtfertigen.Die Frauenzeitschrift Brigitte hat 12 typische Sätze zusammengestellt, auf die kinderlose Frauen in Zukunft gerne verzichten:

  1. Kinder machen das Leben erst lebenswert.
  2. Hast du keine Angst, im Alter alleine zu sein?
  3. Wann dürfen wir denn mit Nachwuchs rechnen?
  4. Deine Mutter würde sich so über ein Enkelkind freuen.
  5. Magst du keine Kinder?
  6. Glaub’ mir, irgendwann hörst auch Du die biologische Uhr ticken.
  7. Dann ist dir deine Karriere wohl wichtiger…
  8. Das ständige Gerede über Kinder muss dich ja wohl total nerven…
  9. Das muss wahnsinnig schwierig für dich sein, wenn auf einmal alle Kinder bekommen.
  10. Es ist die natürliche Aufgabe der Frau Kinder zu gebären.
  11. Bei Euch hat’s wohl nicht geklappt?
  12. Ohne Kinder sterben wir aus.

Zu jedem Satz gibt es eine kurze Erklärung. Zum Beispiel zum ersten Satz «Kinderlose sind in den Augen mancher beseelter Eltern bemitleidenswerte Mängelwesen. Dabei gibt es neben dem Nachwuchs so viele Dinge, die ein Leben lebenswert machen. Was uns erfüllt und glücklich macht, ist von Mensch zu Mensch unterschiedlich – und das sollte bitte akzeptiert werden».

In der Tat ist es frustrierend, wenn frau sich permanent für ihr Leben ohne Kinder rechtfertigen oder gar entschuldigen muss. Und mit Sicherheit treiben diese Sätze so manche Frau zur Weissglut. Doch weitaus schlimmer als für Frauen, die bewusst auf Kinder verzichten, sind solche Phrasen für Frauen, die ungewollt kinderlos sind. Sie glauben felsenfest daran, dass Kinder das Leben erst lebenswert machen und sie spüren von Menstruation zu Menstruation, wie ihnen die Zeit zwischen den Händen zerrinnt. Allein: Sie können nichts dagegen tun. Oder das, was sie bisher getan haben, brachte nicht den gewünschten Erfolg.

Diese Frauen setzen sich oftmals selbst gewaltig unter Druck. Und die «12 Sätze, die kinderlose Frauen nicht hören wollen», sind für sie die reinste Tortour. Nicht selten führen sie zu Weinkrämpfen, Selbstvorwürfen und manchmal auch zu Selbstmitleid. Zu den betroffenen Frauen gehört auch Franziska Ferber. Sie ist systemischer Coach in München und hat sich auf Kinderwunschcoaching spezialisiert. In ihrem Blog «Kindersehnsucht» bringt sie ihre Wut und Verzweiflung zum Ausdruck: «Leute, Ihr macht mich – und alle anderen, die sich sehnlichst ein (weiteres) Kind wünschen – wahnsinnig!»

Ich kann die Lektüre nur empfehlen und hoffe, dass meine Leserinnen (und Leser) in Zukunft noch mehr auf ihre Wortwahl achten und auch andere für das Thema sensibilisieren.

Mehr erfahren Sie auch auf dem Blog von Franziska Ferber.