Zu den schönsten Schweizer Bräuchen gehört der Besuch von Samichlaus und Schmutzli am 6. Dezember bei Familien mit Kindern. Im Unterschied zum Christkind und zum Osterhasen können die Kinder Samichlaus und Schmutzli live erleben und mit ihnen den Start in die Adventszeit feiern.

Die Art der Besuche hat sich in den vergangenen Jahren deutlich verändert: «Kinder-in-den-Sack-stecken» und «Mit-der-Fitze-drohen» sind Relikte aus längst vergangenen Tagen. Heute tragen Samichlaus und Schmutzli in erster Linie zu einer zauberhaften Adventsstimmung bei und verstehen sich mehr als externe Coaches. Viele Eltern wissen: Wenn zur Abwechslung einmal eine andere Person den Kindern Möglichkeiten zur Verhaltensverbesserung aufzeigt, führt das überraschenderweise sehr oft zum gewünschten Resultat.

Viele Familien fühlen sich allerdings nach wie vor unsicher, wenn es darum geht, Samichlaus und Schmutzli zu einem Besuch in die eigene Stube einzuladen: Was sollen sie ihren Kindern im Vorfeld erzählen? Weshalb kommen Samichlaus und Schmutzli nicht mehr mit dem Esel? Wo wohnen die beiden eigentlich das Jahr hindurch? Und weshalb sehen die Kinder auf der Strasse mehr als einen Samichlaus?

Der Schweizer Kinderbuchautor Sämi Weber ist seit vielen Jahren ein grosser Samichlaus-Fan und hat mit seinen Geschichten «Benjamin der Esel», «Pieps das Rotkehlchen», «Sternestaub im Märlitram», «Nikki das Eichhörnchen» und «Samichlaus der alte Mann» eine ebenso liebevolle wie stimmige Welt rund um Samichlaus und Schmutzli und das Waldhüsli geschaffen. Die Werke sind im Nikki und Pieps Verlag erschienen und die gleichnamigen CDs mit der bekannten TV-Moderatorin Sandra Studer als Erzählerin wurden von der Vereinigung zur Förderung Schweizer Jugendkulturausgezeichnet.

In seinem neusten Buch «Samichlaus der alte Mann» liefert der Autor die Erklärung, weshalb die Kinder so viele unterschiedliche Nikoläuse sehen: Samichlaus ist zu alt, um alle Kinder persönlich zu besuchen. Aus diesem Grund muss er sich die Arbeit mit verschiedenen Helfern teilen, die genau so aussehen wie er. Bevor Samichlaus allerdings geeignete Helfer verpflichten kann, hat er zusammen mit Schmutzli, Eichhörnchen Nikki, Rotkehlchen Pieps und Esel Benjamin einige bange Stunden zu überstehen. Denn die Kandidaten, die sich im Waldhüsli als freiwillige Helfer melden, sind allesamt nicht zu gebrauchen.

Der eine findet das rote Gewand nicht mehr zeitgemäss und will die Kinder lieber im roten Anzug und roter Krawatte besuchen. Ein anderer hat schon lange auf die Gelegenheit gewartet, die Kinder in seiner Nachbarschaft in einen Sack zu stecken und ein dritter will das rote Samichlausbuch gar durch ein zeitgemässes Tablet ersetzen. Alles Dinge, die für Samichlaus und Schmutzli nicht in Frage kommen. Schliesslich gilt es, den schönen alten Brauch auch in der modernen Welt zu bewahren.

Neben Sandra Studer als Erzählerin und Eichhörnchen Nikki sind auf der gleichnamigen CD auch Boni Koller (Kinderband Schtärneföifi), Hitparadenstar Ritschi und Viola Tami als Viola Tami zu hören. Die liebevollen Illustrationen stammen vom Zürcher Grafiker Stefan Frey.

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Waldhüsli der St. Nikolausgesellschaft der Stadt Zürich im Käferbergwald.