Immer mehr Frauen entscheiden sich bei Menstruationsbeschwerden, Schwangerschaftsbeschwerden, Wechseljahrbeschwerden und bei Kinderwunsch für eine TCM-Behandlung.
Im Unterschied zur westlichen Medizin, die sich oftmals auf die Behandlung von Symptomen konzentriert, forscht die Traditionelle Chinesische Medizin nach den Ursachen. Im Anschluss an eine TCM-Behandlung fliessen die Energien wieder richtig und die beiden Pole Yin und Yang sind im Gleichgewicht. Eine Diagnose in der Traditionellen Chinesischen Medizin beschreibt deshalb in der Regel ein sogenanntes «Disharmonie-Muster».

Eine Disharmonie ist das Resultat eines längeren Prozesses und stellt sich nicht von heute auf morgen ein. Dementsprechend braucht es auch eine gewisse Zeit, bis sie behoben ist. Je nach Diagnose sind dazu mehrere Behandlungen pro Woche, pro Monat oder pro Jahr notwendig. Für die meisten Kundinnen ist das kein Problem: Sie sind sich bewusst, dass sie einen wesentlichen Teil zum Behandlungserfolg beitragen und planen die Termine für ihre TCM-Behandlung sorgfältig ein.

Daneben melden sich auch immer wieder Frauen an, denen im wahrsten Sinne des Wortes nicht zu helfen ist, weil sie den Behandlungserfolg bewusst oder unbewusst sabotieren. Diese Frauen lassen sich in 3 Typen aufteilen.

Typ 1: Die Managerin

Sie ist meist sehr ehrgeizig und sehr diszipliniert. Sie hat ihre Karriere und ihre Agenda fest im Griff und hält ihre Termine zuverlässig ein. Ihre Gesundheit ist nur ein Problem unter vielen und lässt sich wie alle anderen Probleme schnell und einfach lösen. Sie delegiert ihre Gesundheit kurzerhand an mich und ist ziemlich erstaunt, wenn sie mehr zum Behandlungserfolg beitragen muss, als sich 1 Stunde auf meinen Behandlungstisch zu legen.

Besser auf den eigenen Körper hören? Mehr Zeit für sich in Anspruch nehmen? Gewisse Lebensmittel meiden? Damit hat sie nicht gerechnet. Und dazu ist sie auch nicht bereit. Im Beruf ist sie dermassen unter Druck, dass sie unmöglich einen Gang zurückschalten kann. Sie treibt den Raubbau am eigenen Körper unbeeindruckt weiter und verliert nach einer gewissen Zeit die Geduld, weil sich das Problem nicht so einfach lösen lässt, wie sie zu Beginn gedacht hat. Nicht selten greift die Managerin danach wieder zu (starken) Medikamenten und verbannt die Symptome so lange aus ihrem Leben, bis der Körper zum Generalstreik aufruft.

Typ 2: Die Touristin

Die Behandlungs-Touristin hat ihre Agenda ebenfalls im Griff und erscheint pünktlich, zuverlässig und erwartungsfroh zum jeweiligen Termin. Sie hat schon viele Therapien ausprobiert und ist nicht selten gleichzeitig bei mehreren Therapeutinnen in Behandlung. Doch nun ist sie «absolut sicher, am richtigen Ort zu sein». Durch die vielen Termine ist die Behandlungs-Touristin regelrecht in einem Therapiesstress und eilt von Therapeutin zu Therapeutin. Dabei würde sie in dieser Zeit gescheiter einfach einmal nichts tun und sich zu Hause auf das Sofa legen.

So euphorisch die Behandungs-Touristin zu Beginn der Behandlung ist, so skeptisch wird sie mit jedem weiteren Termin. Tritt der gewünschte Erfolg nach 3 Behandlungen nicht ein, beginnt sie zu zweifeln: «Ist Akupunktur am Ende doch nicht das richtige für mich?» Spätestens nach der 5. Behandlung sucht sie im Internet nach neuen Therapien und Therapeutinnen und meldet sich voller Euphorie bei diesen an – wiedereinmal felsenfest davon überzeugt, dass sie nun endlich die richtige Therapeutin und die richtige Therapie gefunden hat. In den allermeisten Fällen erzählt ihr die neue Therapeutin dann mehr oder weniger das gleiche, wie all die Therapeutinnen zuvor: Sie muss in ihrem Leben dringend etwas verändern. Doch genau das will die Behandlungs-Touristin nicht hören. Da wechselt sie doch lieber die Therapeutin.

Typ 3: Die Vielbeschäftigte

Die vielbeschäftigte Kundin kommt stets 5 Minuten zu spät und ausser Atem in meiner Praxis an. Meist hat sie bereits auf dem Weg mit allerlei Unbill zu kämpfen – wenn sie denn überhaupt kommt. Denn die Vielbeschäftigte steht gerne im Stau oder vergisst schon mal einen Termin. Trotz Erinnerungs-Mail.

Häufig merkt die Vielbeschäftigte 25 Stunden vor dem Behandlungstermin, dass sie sich wieder einmal zu viel aufgeladen hat und unmöglich alles unter einen Hut bringen kann. So gestresst, hat sie denn auch überhaupt keine Lust auf eine TCM-Behandlung und sagt den Termin ab. Natürlich nicht, ohne in 2 Monaten einen neuen zu buchen – den sie dann mit hoher Wahrscheinlichkeit wieder kurzfristig absagt. Schafft es die Vielbeschäftigte dann doch einmal zu mir in die Praxis, schläft sie während der Behandlung ein und meint am Ende schlaftrunken und total entspannt: «Ab jetzt werde ich wirklich regelmässig kommen.» Diesen Vorsatz hält sie dann bis am Vortag des nächsten Termins eisern ein.

Fazit

Eine TCM-Behandlung verlangt von jeder Kundin ein gewisses Mass an Disziplin und Engagement. Frauen, die ihre Gesundheit wie das Reifenwechseln an ihrem Fahrzeug delegieren, erzielen den gewünschten Behandlungserfolg genau so wenig wie Frauen, die in ihrem Leben partout nichts verändern wollen oder Kundinnen, die nicht in der Lage sind, den notwendigen Behandlungsrhythmus einzuhalten.

Frauen, die sich für eine TCM-Behandlung entscheiden, tun deshalb gut daran, vor dem Behandlungsbeginn zwei Fragen zu beantworten: 1. «Kann und will ich mir die notwendige Zeit für eine regelmässige TCM-Behandlung nehmen?» 2. Bin ich offen für notwendige Veränderungen in meinem Leben?» Frauen, die beide Fragen mit «Ja» beantworten, werden den gewünschten Behandlungserfolg mit hoher Wahrscheinlichkeit erreichen. Zu diesen Frauen gehören zum Glück auch die allermeisten meiner Kundinnen.

Weiterführende Informationen zum Thema: TCM